Reisebericht 15. Etappe  Von Bora Bora nach Vanuatu

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Wir liegen (28.06.2012) bei herrlichem Wetter vor Robinson Island in Fidschi und es wird Zeit, dass ich den Reisebericht anfange.
Der Segeltörn von Bora Bora nach Fidschi war nicht der Traum eines Seglers. Während wir auf unserer Reise eigentlich immer gute Bedingungen hatten , sorgten die ständig durchziehenden Tiefs für Passatstörungen. Auf unserer Strecke nach Tonga bekamen wir vom australischen Wetterdienst ( direkt an unser Schiff) eine Trog- und Starkwindwarnung. Die Kursänderung nach Norden war ein Erfolg aber leider nur für drei Tage, dann hat uns das Schietwetter doch noch erwischt. Morgens um 5 Uhr kamen die Boenwalzen mit Regen hohen Wellen und viel Wind. Das Wasser flog waagerecht durch die Luft . Wir hatten genug Seeraum und so entschloss ich mich abzulaufen. Nach sieben Stunden und ca 30 sm Fahrt in entgegengesetzter Richtung war der Spuck vorbei. Wie heißt es so schön: "Kommt der Regen vor dem Wind, nimm die Segel runter ganz geschwind. Kommt der Wind und dann der Regen ist es des Seglers Segen" Der Regen hat die an Höhe zunehmenden Wellen die Wucht genommen. Danach drehte der Wind auf westliche Richtungen. Die Insel Sowarow und Niue haben wir ausgelassen. In Sowarow ist ein Schiff auf ein Riff gedrückt worden und andere haben ihren Anker verloren. Niue hatte auflaufende Welle ein anlandkommen war nicht möglich. Auf Grund dieser Berichte ( Funkkontakt) und der verlorenen Zeit haben wir den Kurs erneut geändert und sind Tonga direkt angelaufen. Nach 14 Tagen auf See und 1450 zurückgelegter sm sind wir am 05.06 ( Zeitverschiebung am 06.06.2012) in Tonga eingelaufen.
Tonga war eineinhalb Wochen mit Landausflügen und Inselbesuchen ausgefüllt. Viele Segler laufen Tonga auf ihrer Weltumsegelung an . Hier könnte ich euch ( Seitenlang) über viele interessante Geschichten berichten . Trotzdem eine traurige Geschichte muss ich einfach loswerden. Drei Tage vor unserer Abreise aus Tonga lernten wir eine australische Crew kennen . beide etwas über 60 zig Jahre alt . Sie hatten sich in der Karibik eine Bavaria 50 gekauft und waren auf dem Weg nach Australien. Ihre Reise verlief ohne Probleme . Das Schiff war Top in Ordnung und die Qualifikation der Crew ( einer hatte eine Kapitänsausbildung und das zweite Crewmitglied jahrelange Segelerfahrung) waren ideale Voraussetzungen um das Reiseziel zu erreichen. Sie leben wahrscheinlich nicht mehr. In der Nacht nach Ihrer Abreise ging eine Maydaymeldung die Runde. Sie waren über Nacht auf eine Insel ( Late) gelaufen. Das Boot muss relativ schnell gesunken sein. Die Rettungsinsel war an Bord und trotzdem haben sie noch mit Australien telefoniert. Alle spekulieren wie es passieren konnte. Ich nehme an, sie haben bei der Routenplanung eine zu kleine Karte oder alte Karte verwendet und die Insel übersehen. Der TO Stützpunktleiter von Fidschi erzählte mir ,dass in diesem Jahr schon fünf Yachten auf Riffe gelaufen sind. Obwohl wir GPS Navigation haben , müssen wir immer noch davon ausgehen , das die Positionen von Insel und Riffen gerade hier in der Südsee nicht stimmen oder fehlen.
Am 18 .6.2012 gegen 13 Uhr haben wir Tonga mit dem Ziel Fidschi verlassen. Die rund 440 sm bis Suva die Hauptstadt von Fidschi wollten wir in drei Tagen schaffen. Die Bedingungen waren gut bis der Wind eingeschlafen ist. In der zweiten Nacht umkreisten uns Wale. Wale zu sehen ist immer ein Höhepunkt , aber Nachts auf ein Wal laufen ist wirklich für beide Seiten kein Vergnügen. Fidschi in drei Tagen zu erreichen war nicht mehr möglich. In der dritten Nacht kam der Wind ,leider zu spät. Nachts in Suva einlaufen war mir ein zu großes Risiko. Die vielen Riffe und der Seeunfall der australischen Segler waren eine Warnung. Ein Ablaufen bei nur noch 40 sm bis zur Riffpassage von Suva und 35 Kn Wind hätte uns in eine kritische leegawal Situation gebracht. Also blieb uns nur das Beidrehen. Mit gesetztem Groß und backstehendem Vorsegel ( beide zusammen 14 m2 Segelfläche) driftete die "Juba" mit 2 bis 3 Kn in Richtung Suva. Die Crew blieb unter Deck und alle Stunde habe ich das Deck kontrolliert. Ab und zu flog ein Brecher über das Deck, der das Pfeifen des Windes mit lauten Knall unterbrach. Birgit-schön war das wirklich nicht,möchte ich nicht wieder haben. Der Computer hat den Driftweg aufgezeichnet und wir wussten immer wo wir waren. Ein großer Vorteil des GPS Zeitalters. In solchen Situationen denke ich immer an die Segler , die vor 30 zig Jahren noch mit Sechstanten navigierten und in solchen Nächten keine Position bestimmen konnten. Am Morgen lies der Wind nach und wir konnten in Suva einlaufen. Wunderschöne Tage und Erlebnisse auf Fidschi folgten.

Bild oben Links : Die Juba im Passat , aufgenommen von einem afrikanischem Segelfreund
Bild oben Mitte : Dorf auf Fidschi , 200 Einwohner auf einer kleinen Insel ( 1km lang und 600 m breit) keinen Hafen nur eine kleine bucht
Bild oben Rechts : Birgit und Kinder in Vanuatu auf der Insel Tanna,
Bild mitte Links : Vulkan Yasu auf Tanna , wir haben den Vulkan besucht ,
Bild mitte Mitte : Tanzeinlage der Dorfbewohner von Tanna ( ca. 2 Km von der Ankerbucht entfernt)
Bild mitte Rechts : Feuertanz auf der Robinson Insel
Bild unten Links : bewohntes Baumhaus auf Tanna
Bild unten Mitte : ein Ausblick zum Träumen, der 180 Längengrad Ost zeigt uns das die Zeitverschiebung nach Deutschland geringer wird
Bild unten Mitte : Robinson Insel , drei herrliche Tage

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